Paulus Böhmer, geboren am 20. 9. 1936 in Berlin, aufgewachsen in Berlin und ab 1943 in einem kleinen Ort im Ohmtal/Oberhessen (Nieder-Ofleiden); kurzer Aufenthalt in einem katholischen Internat; Besuch eines humanistischen Gymnasiums in Essen; Studium der Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main (abgebrochen); anschließend Studium der Architektur und der Germanistik (bei Walter Höllerer) an der Technischen Universität in Berlin. Nach Abbruch des Studiums erfolgte eine Ausbildung zum Industriekaufmann in Mannheim sowie eine kurze Beschäftigung in diesem Beruf. Ab 1967 Tätigkeit im oberhessischen Nieder-Ofleiden als Gartengestalter, Stauden- und Ziergraszüchter; 1973 Übersiedelung nach Frankfurt, dort neben der Malerei und Schriftstellerei verschiedene Tätigkeiten (u.a. als freiberuflicher Reizwarenlieferant, Lektor und Werbetexter); 1985 bis 2001 Leiter des Hessischen Literaturbüros im Mousonturm, Frankfurt. Böhmer war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und verheiratet mit der deutsch-israelischen Übersetzerin Lydia Böhmer. Er starb am 5. 12. 2018 in Frankfurt am Main.
* 20. September 1936
† 5. Dezember 2018
von Nadine J. Schmidt
Essay
Paulus Böhmer gehört einer Gruppe von deutschsprachigen Gegenwartslyrikern an, die sich in eine von amerikanischen Dichtern (Walt Whitman, Ezra Pound, Allan Ginsberg) beeinflusste Tradition des Langgedichts einschreiben und diesem Medium seit den 1960/70er Jahren neue, richtungsweisende Impulse verliehen haben. Der Schriftsteller, der seine zahlreichen Großgedichte sowohl in kleineren als auch in größeren Verlagen ...